Konzerte
2000
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16.6.
Hamburg
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MS Stubnitz
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mit "Beat Less As We Are"
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17.6. Hamburg
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Reis
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mit "Beat Less As We Are"
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18.6. Bremen
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Wehrschloß
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mit "Beat Less As We Are"
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20.6. Berlin
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Kaffee Burger
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mit "Beat Less As We Are"
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21.6. Berlin
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On/Off
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22.6. Berlin
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Urban Lounge 2004
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mit "Beat Less As We Are"
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Der Metabolist, wie sich das
vielköpfige schwäbische Kollektiv in bescheidener
Verkürzung nennt, ist ein gar amorphes Ding. So lehrt es uns
die in stetiger Verlängerung begriffene Diskographie des
Ensembles, die sich seit nunmehr nicht weniger als 18 Jahren auf
eine Unzahl an Tapes, Singles, LPs und CDs ausgedehnt hat. Und so
wechseln dann nicht nur die Stoffe, die in dieser Musik
Verwendung finden, sondern auch ihre Konsistenz, ihr Verhältnis
sowie ihr Aggregatzustand. Was die semantisch-versierte Leser-
und Hörerschaft glücklich machen wird (schließlich
lehren uns Nachschlagewerke, dass der Fachmann mit M. den
Stoffwechsel kennzeichnet und auch die griechische Musiktheorie
von M. als mannigfaltige Veränderung spricht), bedeutet
praktisch eigentlich nur, dass die kollektive Plattensammlung des
Metabolisten so unterschiedlcihe Eintragungen wie Ash Ra Temple
und Suicide, Throbbing Gristle und Bob Dylan listet. Will sagen:
hier wird Interdisziplinarität gelebt. Nie läßt
sich im Vorfeld sagen, was eine neue Metabolismus-Platte wohl
bringen mag. Sind es akustische Protestsongs mit beachtlicher
Schräglage (’Rauchzeichen anstelle einer
Quietscheente’, LP, Moonflower Rec, 1998) Seitenlange
Improvisationen aus den gluggernden, drogenverhangenen Tiefen der
kommunalen Kraut-Rock Ursuppe zwischen Amon Düül, Can
und Ash Ra Temple (’Anthem of the Moon’, LP,
Catatonic Rec., 1997) Oder ätherische Synthesizerflüge
(’terra incognita’, LP/CD, Black Jack, 1998) Fest
steht: der Metablosit wächst in eine Richtung, während
andere Seitenarme absterben, dehnt sich aus und fällt doch
gleichzeitig in sich zusammen, wie ein amoklaufender
Heißluftballon. Wandlungsfähigkeit wird zur
musikalischen Lebensmaxime, ohne dass eine Spur angestrengter
”change for the sake of change”-Prätention den
Spaß verdirbt. Denn Spaß machen Metabolismus allemal.
Das garantieren nicht nur all die kleinen augenzwinkernden
Anspielungen und Querverweisen, die sich auf ihren Platten
finden, sondern vor allem die Souveränität, mit der sie
durch die selbstgewählte Stilvielfalt navigieren. Doch wenn
die Soundkommune dieser Tage im Rahmen einer kleinen Tour
heimische Clubs besucht, dann werden sie sich in einem weit
rockigeren Sound präsentieren, als man ihn ansonsten von
ihnen gewohnt ist. Kurze, schnelle Stücke, in denen
wabernden Synths von schroffen Gitarren ersetzt werden. Und wenn
der Metabolist zu jungen Fall oder den Fire Engines mutiert, dann
ist das nichts, was man sich wissentlich entgehen lassen sollte.
Gregor Kessler
Unterwegs ist der Metabolist mit Beat Less As We Are, einer
befreundeten Berliner Kapelle. Hier haben sich Labelkollegen (PLO
/ Young Scamps / Metabolismus) aus Swamp Room's alten Tagen
gefunden und präsentieren frisch Gebackenes.
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