NEUE MÜSIK FÜR NEUE OHREN



Metabolismus, keine "Band" im herkömmlichen Sinne, entzieht sich konsequent einer Zuordenbarkeit zu einer musikalischen Stilrichtung. Dies liegt allerdings in der Natur der Sache (siehe Def.), sieht man den musikalisch zu beschreitenden Weg doch vor allem in einer evolutionär-metabolischen Veränderungsgesetzen unterworfenen, andauernden Transzendenz musikalischer Stilrichtungen. Bandstrukturen und Arbeitsweise wurden/sind/werden entsprechend angepaßt. Man vertraut u.a. auf das Primat des Experiments als Katalysator für die Synthese von Musik und Welt.

Vorstoßend ins Ungewisse des musikalischen Hyperraums arbeitet das MLMG (Metabolisches Labor für musikalische Grenzerkundung) an einer ersten Topographie dieser Klanggegenwelten. Eines der Konzepte ist hierbei, neben der Erzeugung von Flogistönen, die sogenannte "Ü-Musik" bzw. "Müzick" (-Versuch einer Synthese aus U- und E-Musik); ein anderes z.B. die NSM (= NonSenseMusic). Darunter könnte man eine Art scripturaler Klangmalerei verstehen: Synthetische Collagen heterogener Klangfragmente, die auf eine Aufhebung der Grenzen zum Supramusikalischen, sowie auf eine dadurch ermöglichte "Zusammenschau" (besser: ein "Zusammenhören") konkret-polyauditiver Phänomene abzielen. Tonlandschaften artikulieren sich in der Zeit, dabei treten metabolische Schallspiele mitunter durchaus ungestüm auf den Plan: Metabolismus ist die Fortsetzung der Musik mit anderen Mitteln.

Rudel von dahinlaufenden Melodien werden in klingende Bewegung versetzt. Die einzelnen Töne gewinnen an Buntheit. Synkoptische Rhythmen beflügeln den Hörer zu ungeahnter Klangimagination, geben die Gangart vor im Labyrinth der Klänge. Tonales Geröll, Klangwirbel gehören zum strategischen Plan...Welchen Zweck soll das alles haben? Es geht um All-Liebe, den Planetenflug und natürlich darum, eine gewisse Unruhe zu stiften, Treibstoff bereitzustellen für den Motor der Veränderung, letztendlich aber: der Sturm nach der Ruhe.

"Es sind Energien, die aneinander vorbeifließen, sich manchmal treffen, und nichts (alles) wird verändert werden. Ein unendlich zäher Prozeß des Schaffens der sich kantig über die Jahre wälzt. Stöße von Fragmenten, aus Teilen wird Ganzes gefügt - im Rückblick. Allpräsenz und zugleich "Inauflösungbegriffenheit" & nur so entsteht Musik wie diese & entsteht aus dem gespeisten Nichts. Wegweisend für neue Freiheit."

"Metabolismus ist verdichtete Permanenz im Zugriff auf das zu jeder Zeit überlebende reine Element des Zufalls, primär durch Persistenz der sich formierenden Gewohnheiten manifestiert. Durch unmittelbare Anstrengung ist fast nichts zu erreichen.
"Doch wenn das Horn erschallt sind wir bereit zu belagern die heilige Quelle und den Thron von Mnemosyne."